Vaclav Klaus: Die Migranten sollten als „Kittmittel“ einer neuen europäischen Nation funktionieren

By che (also "Petr Novák, Wikipedia") (che) [CC BY-SA 2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

PRAG  – Vaclav Klaus war von 2003 bis 2013 tschechischer Staatspräsident. Als solcher hatte er Kontakt zu den EU-Spitzenbeamten und nahm an den dortigen Besprechungen teil. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen wuchs seine Befürchtung gegenüber dem Konstrukt der Europäische Union und warnte vor einem Souveränitätsverlust für die Nationalstaaten. 2009 blockierte er vorübergehend den Reformvertrag von Lissabon indem er sich weigerte, diesen zu unterschreiben.

Wir meinen, daß Vaclav Klaus in seinem Interview sehr präzise herausarbeitet, daß Angela Merkel sich von zwei kommunistischen Grunddogmen nie getrennt hat. Es sind dies die beiden Grunddogmen:
  1. Zum Aufbau eines neuen Staates muß zuerst der alte Staat in Trümmer gelegt werden
  2. Mit Hilfe der Sozialiwssenschaften und der Umerziehung kann ein neuer, besserer Mensch geschaffen werden
Vaclav Klaus verwest zunächst auf die völlig falsche Bezugnahme bei den Ankommenden Fremden:

Die Sozialwissenschaften lehren uns (in diesem Fall sogar im seltenen Einklang mit dem gesunden Menschenverstand), dass für das reibungslose und produktive Funktionieren und die notwendige Stabilität einer jeden Gesellschaft der innere Zusammenhalt der Gemeinschaft unabdingbar ist. Die Wirtschaftswissenschaft spricht hierbei vom „Human- und Sozialkapital“, ohne den ein gesund funktionierendes Staatswesen unmöglich ist.

Dieser Angriff auf die Grundlagen des Staates wird in der Berichterstattung der Medien ausgeblendet, um diesen Angriff vor den Menschen zu verbergen, die diesen Staat schützen wollen:

Die heutige Debatte über die Zuwanderung ignoriert diese elementaren Fakten. Die von der Ideologie des Multikulturalismus benebelten Ideologen sehen darin kein Problem. Sie glauben, dass es möglich ist, die Gesellschaften in den einzelnen Staaten Europas problemlos mit den Migranten „aufzufüllen“.

Am schon an der Handlungssprache der verantwortlichen Politiker läßt sich aber deren wirkliche Agenda auch ablesen:

Daher überrascht es kaum, dass sich diese Politiker gar nicht die Aufgabe stellen, die gegenwärtige Migrationswelle anzuhalten. Sie beschäftigen sich ausschließlich damit, sie irgendwie zu bewältigen – sei es mit Geld, mit offenen Armen, mit Unterkünften und, besonders, mit der Verheißung eines neuen, besseren Lebens.

Dieses Verhalten läßt sich nur mit der Absicht von Angela Merkel erklären einen neuen Staat Europa auf den Trümmern der Nationalstaaten zu bauen:

Warum ist das so? Ich möchte hier meinen Kollegen Jiri Weigl zitieren, der annimmt, es ist gerade der Sinn und Zweck einer solchen „Willkommenspolitik“, den Zusammenhalt der bestehenden Gesellschaften Europas nachhaltig zu zerstören. Denn nur auf deren Trümmern können diese Politiker ihr „neues Europa“ aufbauen – natürlich ohne uns, ohne diejenigen, die mit dem bestehenden Europa zufrieden sind. Aus den Migranten sollten die ersten „Angehörigen der erträumten europäischen Nation“ werden, so Weigl.

Diese haben keinerlei Bindung zu irgendeinem der jetzigen Staaten Europas, können sich daher viel einfacher mit einem neuen multikulturalistischen Europa identifizieren. Die Migranten sollten als „Kittmittel“ einer neuen europäischen Nation funktionieren.

Wir teilen aber die Ansicht von Vaclav Klaus nicht, daß der anzunehmen glaubt, daß Merkel wisse, daß sie „qualifizierte Arbeitskräfte“ anlocken würde.

Grundlegend ist aus unserer Sicht vielmehr ein weiteres, zweites kommunistisches Grunddogma: Die Schaffung eines neuen, besseren Menschen mit Hilfe der Sozialwissenschaften und Umerziehung:

Es ist bekannt, dass sich jeder Mensch seine grundlegenden Verhaltensmuster in der Jugend aneignet, die wichtigste Prägung erhält er meist in der Familie. Es ist daher auch möglich, dass die Befürworter der massiven Zuwanderung an die Macht der Umerziehung, der Manipulation und der Indoktrinierung glauben, dass sie von der Erschaffung eines neuen Menschen träumen, der ganz in der Tradition von Aldous Huxleys genialem Buch „Schöne neue Welt“ gänzlich nach deren Vorstellungen geformt wird.

Richtig ist sicher, daß Vaclav Klaus erkennt, daß das Anschwellen der zuströmenden Fremden nicht zufällig geschieht, sondern daß sie den Lockrufen Angela Merkels folgen:

Sie erhielten jedoch – mal explizit, mal implizit – die Botschaft, dass sie nun nach Europa einwandern können. Bestärkt durch ihre – sicher berechtigte – Frustration über die Verhältnisse zu Hause geben diese Menschen nun ihr Leben in ihrer Heimat auf und brechen nach Europa, meist Deutschland, auf. Das Verlassen ihrer angestammten Heimat ist oft mit horrenden Zahlungen an Schlepperbanden erkauft.

Darüber hinaus lenkt Angela Merkel die von ihr angestoßene Wanderungswelle über das Mittelmeer, indem sie keine direkte und geordnete Übernahme der Fremden aus den UNHCR-Lagern in Jordanien, der Türkei und dem Libanon ermöglicht:

Die Migranten folgen dem Lockruf der verantwortungslosen europäischen Politiker in Unkenntnis der Risiken und Bedrohungen, die auf sie – sowie auf ihre Kinder und Familienangehörigen – bei ihrem Weg warten, wie die Hunderten Toten im Mittelmeer auf traurige Weise bezeugen.

Die Methode der Spitzenpolitiker aus Deutschland ist das Versprechen von Verheißungen:

Sie alle folgen dem Versprechen, dass es möglich ist, in Europa leben zu dürfen. Politiker wie Angela Merkel und Joachim Gauck bestärken sie durch ihre Aussagen darin. Vielleicht glauben diese Politiker, ihre Einladung wäre eine positive humanitäre Geste. Das sind sie nicht. Im Gegenteil. Sie sind ein Bärendienst für Europa. Ich habe tiefe Sorge um die Zukunft der europäischen Zivilisation. Es geht um nichts Geringeres.

So kann es nicht verwundern, wenn die in Deutschland ankommenden Fremden dann hier die Auffassung vertreten, Angela Merkel habe sie eingeladen!